Was muss man bei einer Sterbeversicherung beachten?

Sad widow on the way to th funeral

Was muss man bei einer Sterbeversicherung beachten?

Die Sterbeversicherung Österreich ist eine spezielle Art der Vorsorge, die dazu dient, die finanziellen Belastungen für Hinterbliebene nach dem eigenen Ableben zu minimieren. Bevor man eine solche Versicherung abschließt, gibt es jedoch zahlreiche Faktoren, die man berücksichtigen sollte. In diesem Beitrag gehen wir detailliert auf die wichtigsten Punkte ein, die es bei einer Sterbeversicherung zu beachten gilt.

1. Was ist eine Sterbeversicherung?

Eine Sterbeversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, die primär dazu gedacht ist, die Bestattungskosten zu decken. Im Todesfall wird eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt, die dann für die Beerdigung und andere damit verbundene Ausgaben genutzt werden kann.

2. Wichtige Kriterien bei der Wahl einer Sterbeversicherung

a) Versicherungssumme

Die Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass sie alle anfallenden Kosten abdeckt. Diese können sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzen:

  • Bestattungskosten (Sarg, Urne, Grabstein, Friedhofsgebühren)
  • Trauerfeier und Blumen
  • Formalitäten und behördliche Gebühren
  • Sonstige Nebenkosten

Typischerweise liegt die Versicherungssumme zwischen 3.000 und 15.000 Euro, je nach individuellen Bedürfnissen.

b) Wartezeiten

Viele Sterbeversicherungen haben Wartezeiten von bis zu drei Jahren. Stirbt die versicherte Person während dieser Zeit, wird oft nur die eingezahlte Beitragssumme zurückerstattet. Tarife ohne Wartezeit sind in der Regel teurer oder erfordern eine Gesundheitsprüfung.

c) Gesundheitsprüfung

Einige Anbieter verlangen bei Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung. Wer gesund ist, kann durch eine solche Prüfung günstigere Tarife erhalten. Alternativ gibt es auch Versicherungen ohne Gesundheitsprüfung, allerdings mit höheren Beiträgen und Wartezeiten.

d) Beitragsdauer und Zahlungsweise

  • Lebenslange Zahlung: Beiträge werden bis zum Tod gezahlt.
  • Beitragsfreie Phase ab einem bestimmten Alter: Manche Tarife ermöglichen eine beitragsfreie Phase, z. B. ab 85 Jahren.
  • Einmalzahlung: Einige Versicherungen bieten die Möglichkeit, den gesamten Betrag auf einmal zu zahlen, um eine sofortige Absicherung zu gewährleisten.

e) Kündigungs- und Rückkaufswert

Viele Sterbeversicherungen haben keinen Rückkaufswert, d. h. bei vorzeitiger Kündigung bekommt man keine oder nur einen geringen Betrag zurück. Wer flexibel bleiben möchte, sollte einen Tarif mit Rückkaufswert wählen.

3. Kosten einer Sterbeversicherung

Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Alter bei Vertragsabschluss: Je jünger man ist, desto niedriger die Beiträge.
  • Gewählte Versicherungssumme: Höhere Absicherung bedeutet höhere Beiträge.
  • Gesundheitsprüfung: Tarife mit Prüfung sind oft günstiger.
  • Wartezeit: Tarife ohne Wartezeit kosten mehr.

Beispielhafte monatliche Beiträge für eine Versicherungssumme von 10.000 Euro:

Alter bei AbschlussMit GesundheitsprüfungOhne Gesundheitsprüfung
50 Jahre20 – 30 €30 – 40 €
60 Jahre30 – 50 €50 – 70 €
70 Jahre50 – 80 €80 – 120 €

4. Unterschiede zwischen Sterbeversicherung und Risikolebensversicherung

Viele Menschen verwechseln die Sterbeversicherung mit einer Risikolebensversicherung. Hier die wichtigsten Unterschiede:

MerkmalSterbeversicherungRisikolebensversicherung
ZweckBeerdigungskostenFinanzielle Absicherung der Familie
VersicherungssummeBis ca. 15.000 €Meist 50.000 € oder mehr
GesundheitsprüfungMeist nichtOft erforderlich
WartezeitHäufig vorhandenKeine
BeiträgeRelativ hochVergleichsweise günstiger

5. Alternativen zur Sterbeversicherung

Falls eine Sterbeversicherung nicht infrage kommt, gibt es verschiedene Alternativen:

  • Sparpläne oder Festgeldkonten: Regelmäßige Einzahlungen für spätere Bestattungskosten.
  • Bestattungsvorsorgeverträge: Direkt mit einem Bestattungsunternehmen vereinbarte Leistungen.
  • Risikolebensversicherung: Falls zusätzlich eine größere finanzielle Absicherung gewünscht wird.
  • Vermögensübertragungen: Zweckgebundene Rücklagen für die Angehörigen.

6. Fazit: Wann lohnt sich eine Sterbeversicherung?

Eine Sterbeversicherung lohnt sich besonders für Personen, die sicherstellen möchten, dass ihre Bestattungskosten gedeckt sind und ihre Angehörigen finanziell entlastet werden. Besonders ältere Menschen oder Personen ohne große Ersparnisse profitieren von diesem Versicherungstyp.

Vor dem Abschluss sollte man verschiedene Angebote vergleichen, insbesondere hinsichtlich Versicherungssumme, Wartezeiten und Beitragsmodalitäten. Wer bereits finanzielle Rücklagen hat, kann Alternativen in Betracht ziehen.

Letztlich ist die Entscheidung individuell und sollte auf die eigene finanzielle Situation und die Wünsche zur Bestattung abgestimmt werden.

Funeral Casket and flowers next to hearse

Ähnliche Beiträge