Warum ich eine Sterbeversicherung für meine Eltern abgeschlossen habe – ein Erfahrungsbericht

Old photo album makes parents and their daughter happy.

Warum ich eine Sterbeversicherung für meine Eltern abgeschlossen habe – ein Erfahrungsbericht

Das Thema Tod schiebt man gerne weit von sich. Gerade in einer Welt, in der alles schneller, digitaler und lauter wird, wirkt der Gedanke an das Ende des Lebens wie ein stilles Tabu. Ich war da nicht anders. Doch irgendwann wurde mir klar: Es ist keine Frage des Ob, sondern des Wann. Und mit dieser Erkenntnis begann mein Weg zur Sterbeversicherung für meine Eltern – ein Schritt, der viel mehr war als eine reine Vorsorgemaßnahme.

Ich möchte in diesem Beitrag nicht nur erklären, warum ich mich für eine Sterbeversicherung in Österreich entschieden habe, sondern auch meine Gedanken und Gefühle teilen, die mich dabei begleitet haben. Denn hinter jeder Police, jedem Antrag und jeder Zahl steckt etwas Tieferes: Liebe, Verantwortung und der Wunsch, seinen Liebsten einen letzten Dienst zu erweisen.

Der Moment, in dem mir alles klar wurde

Es war ein Gespräch beim Abendessen, das alles verändert hat. Meine Mutter erzählte beiläufig, dass die Beerdigung ihrer Freundin über 8.000 Euro gekostet habe. Die Familie habe spontan zusammengelegt, weil es keine Vorsorge gegeben habe. Und obwohl alle geholfen hätten, sei es ein Schock gewesen, auch finanziell.

Ich habe an diesem Abend nicht viel gesagt. Aber ich konnte den Gedanken nicht mehr loslassen. Was würde passieren, wenn einer meiner Eltern plötzlich stirbt? Wären wir vorbereitet? Könnten wir auf Knopfdruck so viel Geld aufbringen, um eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen?

Die Antwort war klar: nein.

Ich liebe meine Eltern über alles. Sie haben ihr Leben lang gearbeitet, für mich gesorgt, mich unterstützt, wann immer sie konnten. Es erschien mir schlicht unvorstellbar, dass sie einmal sterben und wir, ihre Kinder, im schlimmsten Fall nicht einmal die finanziellen Mittel hätten, ihnen einen angemessenen Abschied zu ermöglichen.

Die erste Recherche – ein Dschungel voller Begriffe

Am nächsten Tag begann ich, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich gab Sterbeversicherung Österreich in die Suchmaschine ein – und wurde mit Fachbegriffen, Versicherungsvergleichen und Vertragsklauseln überschüttet. Zuerst war ich überfordert. Doch je mehr ich las, desto klarer wurde mir: Eine Sterbeversicherung ist keine kalte Entscheidung, sondern ein Akt der Fürsorge.

Ich lernte, dass eine Sterbeversicherung gezielt dafür gedacht ist, die Kosten für eine Bestattung zu decken. Keine klassische Lebensversicherung mit Investmentcharakter, sondern ein praktisches und zweckgebundenes Vorsorgeinstrument. Genau das, was ich suchte.

Es war mir wichtig, dass meine Eltern selbst nichts mehr dafür zahlen müssen. Sie haben ihren Ruhestand verdient. Deshalb entschied ich, die Beiträge zu übernehmen. Für mich war es ein monatlicher Betrag, der im Vergleich zum Gefühl der Sicherheit und Dankbarkeit kaum ins Gewicht fiel.

Die Auswahl des richtigen Anbieters

Wie bei jeder Versicherung gab es auch hier viele Angebote. Einige wirkten günstig, andere eher teuer. Ich achtete besonders auf folgende Punkte:

Erstens: Die Versicherungssumme. Ich rechnete durch, was eine realistische Bestattung inklusive Trauerfeier, Grab, Sarg, Urkunden, Musik, Blumen und Organisation kosten würde. Mit einem Betrag zwischen 7.000 und 10.000 Euro fühlte ich mich auf der sicheren Seite.

Zweitens: Die Wartezeit. Manche Versicherungen leisten erst nach ein oder zwei Jahren den vollen Betrag. Andere bieten eine gestaffelte Auszahlung. Ich entschied mich für ein Modell mit verkürzter Wartezeit und klarer Staffelung, damit im Notfall zumindest ein Teil gedeckt wäre.

Drittens: Keine Gesundheitsprüfung. Meine Eltern sind zwar grundsätzlich gesund, aber ich wollte kein Risiko eingehen, dass der Antrag wegen Vorerkrankungen abgelehnt wird. Glücklicherweise gab es mehrere Anbieter, die komplett auf Gesundheitsfragen verzichteten.

Viertens: Der Umgang mit dem Leistungsfall. Ich wollte sichergehen, dass im Ernstfall alles unkompliziert abläuft. Der Anbieter meiner Wahl hatte gute Bewertungen und bot direkte Auszahlung an Hinterbliebene oder Bestatter – je nachdem, wie wir es später regeln wollen.

Das Gespräch mit meinen Eltern

Der vielleicht schwierigste Moment war das Gespräch mit meinen Eltern. Wie spricht man mit seiner Mutter und seinem Vater darüber, dass man ihre Beerdigung absichern möchte? Ich hatte Angst, dass sie es als respektlos empfinden oder glauben könnten, ich rechne mit ihrem Tod.

Doch es kam ganz anders.

Meine Mutter wurde still, als ich das Thema ansprach. Dann sah sie mich an und sagte: „Das ist sehr lieb von dir. Ich habe mir da selbst schon Gedanken gemacht, aber es immer wieder aufgeschoben.“ Mein Vater nickte nur und meinte trocken: „Besser du kümmerst dich drum als irgendein Fremder vom Amt.“

Wir sprachen zum ersten Mal offen über Wünsche, Vorstellungen und auch Ängste. Es war traurig, ja. Aber auch ehrlich. Und unglaublich verbindend. Wir klärten, ob sie eine Erdbestattung oder Feuerbestattung bevorzugen, wie sie sich die Trauerfeier vorstellen, ob es Musik geben soll, wie das Grab aussehen könnte. Es war kein leichter Abend, aber ein wichtiger.

Die Entscheidung war getroffen

Wenige Tage später schloss ich zwei Sterbeversicherungen ab – eine für meine Mutter, eine für meinen Vater. Ich wählte einen Anbieter mit fairen Konditionen, monatlicher Zahlung und einer Versicherungssumme von je 9.000 Euro. Der Beitrag war für mich gut tragbar, und ich wusste: Im Ernstfall werden wir zumindest keine finanziellen Sorgen haben.

Ich hinterlegte mich als Bezugsberechtigte, mit der Option, das Geld im Falle des Todes direkt an das Bestattungsunternehmen weiterzuleiten. So ist auch die Organisation abgesichert. Das gibt mir Ruhe. Und es gibt auch meinen Eltern ein gutes Gefühl, wie sie mir später sagten.

Rückblickend: Was sich seitdem verändert hat

Seit dem Abschluss der Versicherungen hat sich vieles verändert – nicht im Alltag, sondern in meinem Gefühl gegenüber der Zukunft. Ich weiß, dass ich meine Eltern nicht ewig haben werde. Aber ich weiß auch, dass ich alles getan habe, um ihren letzten Weg respektvoll zu gestalten.

Wir haben als Familie begonnen, über Themen zu sprechen, die früher unausgesprochen blieben. Mein Bruder plant mittlerweile ebenfalls, eine Versicherung für seine Schwiegermutter abzuschließen. Und ich habe das Gefühl, dass ich in dieser Entscheidung nicht nur organisatorische Verantwortung übernommen habe, sondern auch emotionale.

Mein Fazit

Eine Sterbeversicherung in Österreich abzuschließen war keine schnelle Entscheidung, sondern eine bewusste, sehr persönliche. Für mich ist sie ein Ausdruck von Liebe und Respekt. Ich habe sie nicht abgeschlossen, weil ich vom Tod meiner Eltern ausgehe, sondern weil ich weiß, dass dieser Tag irgendwann kommen wird – und weil ich dann vorbereitet sein möchte.

Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Sich mit dem Tod zu beschäftigen heißt nicht, ihn herbeizuwünschen. Es heißt, das Leben und seine Endlichkeit anzuerkennen. Und es heißt, Verantwortung zu übernehmen für diejenigen, die einem am meisten bedeuten.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Es ist keine angenehme Aufgabe – aber eine der wichtigsten. Denn Vorsorge ist kein Zeichen von Angst. Sie ist ein Zeichen von Liebe.

Sad widow on the way to th funeral

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